Tiere, Action, Panik…. geil!

Freitag der 06.04 bis Sonntag der 08.04.2018:

Das Camp war aufgebaut, die Toiletten erkundet und ausprobiert und das Mittagessen war auch schon verputzt. Als wir uns auf zwei von drei Autos aufteilten, um einen Gamedrive (der Begriff für Safari) zu erleben. Unser Gamedrive begann auf den unebenen Straßen von Kaziikini. Es dauert nicht lange, als wir den ersten ausgewachsenen Elefanten gesehen hatten. Peter,ein ehemaliger US Bürger, der uns als Safari-Guide begleitet hatte, hatte Recht, als er uns zuvor einmal sagte, dass wir erst richtig realisieren werden, wie groß dieses Tier ist, wenn du im Auto sitzt bzw. auf der Ladefläche eines Pick-ups stehst und dieses Tier 50-100 Meter von dir entfernt steht. Wenn zuvor noch jemand vom Gefühl her nicht begreifen konnte, dass er tatsächlich in Afrika ist, so sind nun jegliche Zweifel verflogen. Beim Anblick dieses gigantischen und mäßigen Tieres hab zumindest ich das Gefühl bekommen, „TIA“ (This is Africa), ein Spruch, der im Laufe unserer Zeit hier ziemlich oft fiel. Ich stand auf der Ladefläche des Pick-ups von Peter, stell dir das mal vor. Du stehst ungefähr ein bis eineinhalb Meter über den Boden, du näherst dich wackelnd und in der Hoffnung nicht herunter zu fallen, dem Elefanten. Zugegeben es klingt beeindruckender als es tatsächlich war, denn der Elefant war 100 Meter entfernt und interessierte sich nicht wirklich für uns und fraß einfach weiter. Es dauerte auch nicht lange, bis er uns bemerkte und dann ging. Zudem war es eigentlich auch der zweite Elefant, da wir schon auf dem Weg nach Kaziikini einen kleineren, etwas abseits der Piste im Gebüsch, gesehen hatten, war dieser voll ausgewachsene ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Nachdem der Elefant vor unserem Lärm „geflüchtet“ ist, hatten wir Lust auf mehr. Nun ging es tatsächlich in den Busch, dazu verließen wir die Schotterpiste und es ging Querfeld ein. Dies allein war schon ein Erlebnis. Büsche und Dornengestrüppe, sowie eine hügelige Landschaft erinnerten uns eher an eine Achterbahn als an einen Gamedrive. Die, welche auf der Ladefläche weiter vorne standen, mussten den Anderen immer sagen, wann ein Ast oder ein Loch kommt, sodass die Hinteren ausweichen bzw. sich (teils aneinander) festhalten konnten.

Mit Fernglas, Hut und Sonnenbrille bewaffnet, ging der Gamedrive insgesamt fast zwei Stunden lang. Dafür, dass es der erste Gamedrive war, haben wir viele Tiere gesehen, angefangen mit Impalas, Zebras und Elefanten trafen wir zum Schluss unseres ersten Gamedrives auf eine Mischherde aus Giraffen und Zebras. Die Zebras halten sich gerne in der Nähe von den langhalsigen Giraffen auf, da diese Gefahren aufgrund ihrer Größe schon frühzeitig erkennen können.
Als wir zurück im Camp waren, haben wir dort einige Zeit verbracht und gegen abends auch am Lagerfeuer. Später gingen wir dann im Busch in unser Zelt, ein merkwürdiges Gefühl. Am nächsten Tag erfuhren wir auch, dass zwei Zeltplätze weiter wohl ein Elefant gesichtet worden war. Da bekommt man doch nachts schon ein mulmiges Gefühl und überlegt, ob man einen Gang auf die Toilette wagen möchte.
Am nächsten Morgen standen wir früh auf. Um Punkt 6:30 Uhr wollten wir nämlich einen „Early Gamedrive“ machen. Entgegen dem Motto TIA kamen wir tatsächlich sogar pünktlich los. Dieses Mal begleitet uns ein professioneller Guide. Im dichteren Gestrüppwald trafen wir plötzlich auf einen Elefanten, auf den wir bis auf wenige Meter heran gefahren waren. Ich stand auf der Ladefläche des Pick-ups und beobachtete den Elefanten beim Fressen, als er sich zu uns drehte, bedrohlich die Ohren aufstellte und laut trompetete. Peter ließ ein paar mal den Motor aufheulen und der Elefant verschwand. Ein Scheinangriff, bei dem alle etwas Bammel hatten. Letztlich ist aber alles gut gelaufen. Wir sahen viele Tiere, darunter auch Baby-Zebras. Zurück im Camp hatten wir Freizeit, die wir individuell gestalten konnten, eine wohlverdiente Pause, vor allem auch für die pädagogische Begleitung. Zum Mittagessen gab es Shakalaka, eine Art afrikanisches Gulasch. Gekocht wurde in traditionellen Gusseisentöpfen, welche über offenen Feuer standen. Nach dem Mittagessen ging es nachmittags erneut los, dieses Mal wieder ohne Guide. Das Erlebnis mit dem Scheinangriff des Elefantens wiederholte sich aber. Abends im Camp besuchten wir eine kleine Bar neben unserem Zeltcamp alle zusammen. Wir haben somit viel Zeit miteinander verbracht. Schon während unserer Freizeit am Mittag hatten sich mehrer Mädchen zusammen getan und verschiedenen Flechtzöpfe ausprobiert.
Nach dem Besuch in der Bar und einem Barbecue gingen wir, die Meisten unter weit entfernten Hyänen Gelächter, ins Bett.
Am Sonntagmorgen des 8.4. sind wir auf unserem Zeltplatz im Kaziikini-Camp aufgewacht. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und bauten schon einen Teil der Zelte für die Rückfahrt nach Thari-E-Ntsho ab. Die ganze Gruppe fand es schade, dass unsere spannende Zeit in der Wildnis so schnell vorbei war. Es war nicht nur für uns Deutsche das erste Mal, in der Nähe des Okavagodeltas in einem Buschcamp zu sein. Also fuhr unser „Tour-Guide“ Peter noch einmal für uns durch die Wildnis und zeigte uns ein letztes Mal das afrikanische Wildlife. Das Highlight der Gruppe war, dass wir noch eine Gruppe Geier in einem kahlen Baum sitzend und andere am Himmel kreisend, gesehen hatten.

Diese Tiere sind grade bei uns, wegen des Projekts, vom großen Interesse. Dazu später mehr…
Vom diesem Gamedrive zurückgekehrt, wurde uns nach dem Beladen der Fahrzeuge klar, dass es problematisch werden würde, mit allen Teilnehmern der Safari-Tour gleichzeitig in einem Rutsch nach Thari E Ntsho zurückzufahren, trotz quetschen und dem Beladen der Fahrzeugdächer, kaum genügend Platz zur Verfügung stand. Auf der Hintour war Peter nämlich zweimal gefahren, um die letzten Zurückgebliebenen nachzuholen. Nach kurzer Überlegung setzten sich einige der botswanischen Teilnehmer auf die Ladefläche des schon recht hoch beladenen Pick-ups. Sie fuhren so freiwillig mit, ohne Angst zu haben während der Fahrt runterzufallen, auf einer Strasse voller Schlaglöcher mit Elefanten und anderen Wildtieren in der Umgebung. In Botswana sieht man das recht häufig und niemand scheint dies zu stören, selbst die Polizei nicht. Eine Art und Weise, wie sich niemand in Deutschland transportieren lassen würde und ohnehin strikt verboten wäre. Unsere Betreuer hatten uns das auch verboten.

LG

L.R. & Leon K.

Ein Gedanke zu „Tiere, Action, Panik…. geil!

  1. Mit Peter hattet ihr auch einen sehr erfahrenen Guide, der seit ueber 30 Jahren in Botswana lebt. Er kam als Lehrer mit der US Peace Corps nach Botswana und ist hier „haengen“ geblieben. Ich kenne viele Geschichten als er mit seinen Kindern im Busch gezeltet hatte, unter sehr einfachen Bedingungen, mit Loewen und Elephanten auf Tuchfuehlung. Trotzdem kennen wir Ranger das Bodylanguage der Tiere und wissen genau , wie wir uns verhalten muessen. Also ward ihr immer „safe“ mit Peter. Es gibt noch sehr viel mehr Tiere als die, die ihr gesehen habt. Also muesst ihr bald wiederkommen um noch mehr Fotos zu machen……

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